Das Krankenversicherungssystem in Deutschland
In Deutschland muss man krankenversichert sein. Das gilt auch für Studenten. Wenn du in Deutschland studieren möchtest, musst du bei der Einschreibung nachweisen, dass du krankenversichert bist. In vielen Fällen reicht hier der Nachweis deiner eigenen Krankenversicherung aus deinem Heimatland. Es kann aber auch sein, dass du eine deutsche Krankenversicherung abschließen musst.
Wenn du also eine deutsche Krankenversicherung brauchst, hast du die Wahl zwischen einer gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung. Was ist der Unterschied? Das wollen wir uns hier mal anschauen.
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Das Gesetz schreibt vor, dass jeder in Deutschland krankenversichert sein muss. Es gibt viele verschiedene GKVs in Deutschland, unter anderem die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK), die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) oder die Techniker Krankenkasse (TK). Lass dich von diesen Namen nicht verwirren: Die DAK ist nicht nur für Angestellte, und die TK ist nicht nur für Techniker.
Jeder Versicherungspflichtige kann sich bei diesen Krankenkassen versichern. Dabei hat man die Wahl, welcher Krankenkasse man beitreten möchte. Eine Liste der deutschen Krankenkassen findest du hier.
Was ebenfalls sprachlich verwirrend sein kann: Im Deutschen sagt man üblicherweise, dass man eine Versicherung "abschließt". Das gilt aber nicht bei einer GKV. Einer GKV muss man "beitreten". Man wird also "Mitglied" in einer GKV. Das Geld, das man monatlich an die GKV zahlt, nennt sich deshalb "Mitgliedsbeitrag".
Die grundsätzliche Aufgabe einer GKV ist es, dir die gesetzlich vorgeschriebene medizinische Regelversorgung zu geben. Das bedeutet: Die GKV zahlt die Ärzte und Krankenhäuser, falls du krank wirst und behandelt werden musst. Außerdem zahlt die GKV für Medikamente. Die GKV wurde in Deutschland im Jahr 1883 eingeführt, und zwar zu dem Zweck, dass alle deutschen Bürger eine ärztliche Grundversorgung bekommen, auch die, die nur wenig Geld hatten und sich deshalb keine medizinischen Behandlungen leisten konnten.
Die private Krankenversicherung (PKV)
Als Student muss man sich aber nicht unbedingt bei einer GKV versichern. In Deutschland können Studenten auch privaten Krankenversicherung beitreten. Wenn du dich schon im Internet über private Krankenversicherungen informiert hast, dann weißt du vielleicht, dass die PKV in der Regel teurer ist als die GKV, weil sie mehr leistet, sprich: Die PKV zahlt auch für Dinge, für die die GKV normalerweise nicht zahlt. Dazu gehören zumeist Zahnersatz, Brillen und anderes.
Es ist allerdings möglich, dass abhängig von deiner privaten Situation die GKV für dich die bessere Alternative ist, beispielsweise wenn du Ehepartner und Kinder mitversichern möchtest.
Achte darauf, dass es eine private KrankenVOLLversicherung ist!
Es gibt viele Angebote von privaten Krankenversicherungen für deinen Aufenthalt in Deutschland. Egal, für welche du dich entscheidest: Achte darauf, dass es eine "Krankenvollversicherung" ist! Denn viele dieser Angebote sind eigentlich "nur" Reisekrankenversicherungen. Das bedeutet: Sie sind nicht gleichwertig mit einer gesetzlichen Krankenversicherung.
In Deutschland ist es Gesetz, dass eine private Krankenversicherung mindestens so gut sein muss wie die gesetzliche Krankenversicherung, d. h., sie muss mindestens die gleichen Leistungen erbringen. Erst dann darf sich diese PKV als "Krankenvollversicherung" bezeichnen. Viele Reisekrankenversicherungen leisten nicht das Gleiche wie eine GKV und sind deshalb eben keine Krankenvollversicherungen.
Provisit Student ist eine Krankenvollversicherung und wird deshalb von allen Behörden, Ämtern und Universitäten anerkannt.